Als Bo Henriksen, Cheftrainer von 1. FSV Mainz 05 e.V., die Saison 2024/25 mit einem sechsten Platz beendete, steht sein Team im Sommer vor einer europäischen Mission. Der Startschuss fiel am 29. August 2025, als die Auslosung für die UEFA Conference League 2025/26Monaco in Monaco stattgefunden hat. In Mainz herrscht gespannte Vorfreude – das Team hat bereits die Play‑off‑Runde gegen Rosenborg BK gewonnen und steht nun in der Gruppenphase.
Hintergrund: Wie Mainz 05 die Qualifikation erreichte
Nach einer soliden Bundesliga‑Saison, in der die 05er nur knapp hinter dem Europapark-FC standen, sicherte sich Mainz den Platz in der Conference League über den sechsten Rang. Die Hinrunde gegen die norwegischen Gäste endete mit einem 2:1‑Sieg, das Rückspiel dann mit 3:2, sodass das Gesamtergebnis 5:3 lautete. Trainer Henriksen erklärte nach dem letzten Pfiff: "Wir haben gezeigt, dass wir in Europa mithalten können – die Mannschaft ist hungrig und gut vorbereitet."
Spielverlauf und Ergebnisse der Gruppenphase
Der erste Anpfiff der regulären Phase fiel am 2. Oktober 2025 im GSP Stadium in Nicosia gegen Omonia Nicosia. Nadiem Amiri trat in der 75. Minute zum Elfmeter an und verwandelte souverän – das Endergebnis 1:0 war nicht nur ein Sieg, sondern auch ein Zeichen für die defensive Stabilität.
Nur drei Wochen später, am 23. Oktober, kam es im heimischen Mewa Arena zum Duell mit Zrinjski Mostar. Das entscheidende Tor kam durch Nelson Weiper, der nach einer Flanke von Ben Bobzien zum 24. Minute das Netz traf. Kurz darauf sah die gegnerische Mannschaft mit einer Roten Karte von Igor Savić ab – ein rotes Tuch, das die Kontrolle weiter in Mainz‘ Hände legte.
Die offizielle UEFA‑Statistik nach den beiden Spielen zeigt eine beeindruckende Bilanz: 1 Tor erzielt, kein Gegentor, 55 % Ballbesitz, 84 % Passgenauigkeit, 3 Paraden, 1 Gelbe Karte und keinerlei Rote Karten.
Reaktionen von Spielern, Trainer und Experten
„Wir haben in beiden Spielen gezeigt, dass wir defensiv organisiert sind und in den entscheidenden Momenten die Nerven behalten“, lobte Bo Henriksen im nachträglichen Interview. Auch Kapitän Finn Dahmen äußerte sich zufrieden: "Die Übersicht im Spiel ist gut, wir kontrollieren das Tempo.“
Der Fußball‑Analyst Marco Thomas aus Köln ergänzte: "Mainz‘ Wechsel in das neue 36‑Teams‑Format könnte ein Wendepunkt sein – die Mannschaft hat bewiesen, dass sie mit knappen Spielräumen effizient umgehen kann. Wenn sie diese Konstanz halten, könnte ein Platz im Achtelfinale kein Wunschtraum mehr sein."
Statistik, Taktik und Schlüsselspieler
- Durchschnittlicher Ballbesitz: 55 %
- Passgenauigkeit: 84 %
- Erfolgreiche Tacklings: 18
- Geleistete Paraden: 3
- Gelbe Karten: 1 – keine Roten
Der defensiv orientierte Spielstil von Henriksen beruht vor allem auf einer kompakten Dreierkette um Andreas Hanche‑Olsen und Levin Oztunali. Im Mittelfeld sorgt Silvan Widmer für Ballverteilung, während William Bøving gelegentlich nach vorne drängt. Offensiv ist vor allem die Kombination aus Nelson Weiper und Ben Bobzien gefährlich.
Ausblick: Die kommenden Begegnungen und mögliche Szenarien
Der Spielplan sieht weitere Herausforderungen vor: Am 6. November trifft Mainz zu Hause auf ACF Fiorentina, am 27. November auf Universitatea Craiova, am 11. Dezember wird es nach Polen zu Lech Poznań gehen und das Finale der Gruppenphase steht am 18. Dezember im heimischen Stadion gegen Samsunspor an.
Wenn die 05er die jetzige Form behalten, könnten sie sich bereits nach der Spielphase für das Achtelfinale qualifizieren – ein Ergebnis, das selbst die Fans des Rivalen Eintracht nicht erwartet hätten. Sollte hingegen ein Punktablauf eintreten, droht das Risiko, in die Play‑off‑Runde zurückzufallen, wo die Konkurrenz aus Chelsea Football Club nicht zu unterschätzen ist, obwohl der Angels‑Club bereits wegen seiner Champions‑League‑Platzierung nicht mehr im Wettbewerb steht.
Wettbewerbsrahmen: Warum die Conference League jetzt wichtiger ist denn je
Die fünfte Auflage des Turniers markiert die zweite Saison mit dem kompakten 36‑Team‑Modus, bei dem der klassische Transfer von der Europa League in die Conference League wegfällt. Das bedeutet, jedes Team muss bereits in der Gruppenphase die nötige Qualität zeigen, um weiterzukommen. Für mittelgroße Vereine wie Mainz ist das eine Chance, internationale Erfahrung zu sammeln und gleichzeitig finanzielle Mittel zu sichern – die Finalspiele finden schließlich in der Red Bull‑Arena in Leipzig statt, ein Stadion, das bereits mehrfach für große Turniere genutzt wurde.
Häufig gestellte Fragen
Wie beeinflusst der aktuelle Tabellenstand von Mainz die Chancen auf das Achtelfinale?
Nach zwei gewonnenen Spielen liegt Mainz mit sechs Punkten an der Spitze ihrer Gruppe. Sollte das Team mindestens einen Punkt aus den restlichen vier Partien mitnehmen, ist die Qualifikation fast gesichert – nur ein drastischer Punkteabschlag würde das Ziel gefährden.
Welche Spieler gelten als Schlüssel für den weiteren europäischen Auftritt?
Der junge Stürmer Nelson Weiper hat bereits zwei entscheidende Treffer erzielt. Im Mittelfeld sorgt Silvan Widmer für Ballkontrolle, während Andreas Hanche‑Olsen die Defensive stabilisiert.
Warum ist das neue 36‑Team‑Format für Mainz besonders relevant?
Im alten Format hatten Teams mehr Spiele, was die Belastung erhöhte. Das kompaktere System bedeutet weniger Spieltage und mehr Fokus auf jede einzelne Begegnung – ein Vorteil für Mannschaften mit tiefer, aber gut organisierter Besetzung wie Mainz.
Wie stehen die Chancen, dass Mainz das Finale in Leipzig erreicht?
Die Finalrunde ist stark umkämpft. Wenn Mainz die aktuelle Konstanz behält und mindestens drei Punkte aus den restlichen Partien holt, stehen die Chancen gut, unter die Top‑Vier zu kommen – das würde den Weg ins Finale öffnen.